SV Wiesbaden 1899 II : SV Frauenstein 1932 e.V. II 3:3 (1:2)
Nach zuvor vier spielfreien Spieltagen stand nun das erste Ligaspiel der Frauensteiner Reserve bei der Reserve des SV Wiesbaden an. Der SVWII hatte bereits zwei Ligaspiele gespielt, ging mit einem Unentschieden und einem Sieg ungeschlagen in sein drittes Ligaspiel. An einem regnerischen Dienstagabend auf der Kunstrasenanlage des Helmut-Schön-Parks erwischte die Heimmannschaft unter Flutlicht zunächst den besseren Start. Mit ihrer ersten Aktion gelang direkt das 1:0 in der vierten Minute. Die Frauensteiner Antwort ließ nicht lange auf sich warten, A-Jugendspieler Max Reinhardt wurde etwa 25m halbrechts vor dem Tor gefoult. Unser Torwartroutinier Dieter Seidelmann forderte für diese Schussposition mit Markus Ulmer einen Linksfuß als Schützen. Aber Kevin McMillen wollte den Freistoß unbedingt selbst ausführen und schlenzte den Ball wuchtig in den rechten Winkel. Danach konnte er sich das Zwinkern in Richtung Seidelmann nicht verkneifen. Der Ausgleich brachte nun mehr Sicherheit in die Frauensteiner Defensive, sodass der SVW seine Vorteile in der Fitness und der Schnelligkeit nicht ausspielen konnte. Die Führung des SVF ließ nicht lange auf sich warten, nachdem Badr Marzouki, Max Reinhardt (Fernschuss aus 30m knapp am Winkel vorbei) und Bastian Röther (Direktabnahme mit dem schwachen linken Fuß nach einer Ecke) weitere Chancen ausließen, war es wieder Kevin McMillen, der nach einem Foul an Marzouki den fälligen Strafstoß sicher in die Tormitte verwandelte. Nachdem der SVW noch einen gefährlichen Fernschuss verbuchen konnte, den Seidelmann mit seinem Adlerauge an die Latte guckte, ging es mit einer 2:1-Führung unserer Reserve in die Halbzeit.
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte wurde wieder verschlafen, sodass der SVW in der 48. Spielminute zum 2:2 ausglich. Daraufhin machten sich die körperlichen Vorteile der Heimmannschaft bemerkbar, die auf die Führung drängten. Aber wieder schlug unsere Reserve nach einem Eckball von McMillen zu und Markus Ulmer drückte den Ball mit dem Kopf entgegen der Laufrichtung des Torwarts ins linke Eck. Der SVW drängte nun nach einer offensiveren Systemumstellung auf den Ausgleich. Aber unser A-Jugendspieler Lukas Reinhardt hatte meistens noch den Fuß dazwischen oder es war bei Keeper Seidelmann Endstation. Der Ausgleichstreffer durch einen Kopfball wurde nicht gegeben, da Lukas Reinhardt vorher gefoult wurde. Infolge der offensiven Ausrichtung des SVW ergaben sich für Frauenstein nunmehr Konterchancen. Unser rumänischer Neuzugang Norbert Pal wirbelte abermals pfeilschnell über die Außenbahn, legte einmal zu Max Reinhardt und einmal zu Bastian Röther zurück, die beide knapp verfehlten. Unsere Reserve war in der Endphase der Partie körperlich am Limit, sodass der SVW in der Nachspielzeit den Ausgleich markierte. Ein Freistoß landete an der Latte und ein Wiesbadener Spieler erwischte den Abstauber gar nicht richtig, dennoch landete dieser im rechten Winkel. Alles in allem war es ein gerechtes Unentschieden. Der SVW hatte mehr Spielanteile und zeigte das schnellere Umschaltspiel, während die größeren Chancen auf der Frauensteiner Seite waren. Nur die Kartenflut vom Schiedsrichter war absolut unverständlich. In einer fair geführten Partie wurde jedes noch so kleine Vergehen geahndet. Markus Ulmer handelte sich gelb auf eine normale Frage an den Schiedsrichter ein, Lukas Reinhardt, weil er den Ball vor einem gegnerischen Freistoß zehn Zentimeter nach hinten rollte, da das Foul auch weiter hinten passierte und Jean-Pierre Jassner wegen angeblichen Zeitspiels, weil er als Innenverteidiger den Einwurf nicht selbst ausführen wollte und den Ball an Außenverteidiger Dennis Patramanis übergab. Höhepunkt war die rote Karte für Nikola Dimter wegen eines kleinen Remplers, den der Referee als absichtlichen Ellenbogenschlag wertete. Hier wünschen wir uns mehr Fingerspitzengefühl, denn wir wissen wie viele Spielabbrüche es in letzter Zeit gab und durch so viele unberechtigte Verwarnungen kann ein Spiel durch Platzverweise schnell kippen.
Matchwinner beim SVF war Kevin McMillen, der an allen drei Treffern beteiligt war und die Bälle immer festlief, dazu immer wieder seine Gegenspieler austänzelte. Ein Sonderlob verdienen sich auch Badr Marzouki, der gefühlte 15 km lief und unter Beifall in der Endphase ausgewechselt wurde, sowie die A-Jugendlichen Brüder Lukas und Max Reinhardt, die sich hervorragend in ihr erstes Spiel der Reserve einfügten und eine starke Leistung zeigten.
Aufstellung:
Seidelmann – Naser (75. Patramanis), Jassner, L. Reinhardt, Rausch – Marzouki (80. Dimter), B. Röther, Ulmer, Pal, M. Reinhardt – McMillen
Bank: Patramanis, Dimter, Zubi
Torschützen:
1:1 (12.) McMillen (Freistoß, Vorlage M. Reinhardt), 1:2 (36.) McMillen (Foulelfmeter, Vorlage Marzouki), 2:3 (54.) Ulmer (Kopfball, Vorlage McMillen)
Gelbe Karten:
Pal (Foul), L. Reinhardt (Unsportlichkeit), Ulmer (Meckern), Marzouki (Foul), Rausch (Foul), Jassner (Zeitspiel), Seidelmann (Zeitspiel)
Rote Karte: Dimter (Tätlichkeit)
