90 Jahre wird der SV Frauenstein 1932 e.V. in diesem Jahr alt – Grund genug einen kurzen Blick zurückzuwerfen auf die bisherige Vereinsgeschichte:

Am 13. Januar 1932 fanden sich 35 sportbegeisterte junge Männer unter der Führung von Martin Dillitz (1. Vorsitzender) und den weiteren Gründern des Vereins (Alfons Sinz, Alfred Haas, Franz Eckrich, Hans Falk, Heinrich Demant, Hubert Berg, Johann Schmidt, Karl Hankammer, Karl Volland, Peter Giebel, Peter Schneider, Philipp Haas, Richard Hilsdorf, Rudolf Stroh) im Gasthaus „Zum goldenen Roß“ zusammen, um den Sportverein 1932 Wiesbaden-Frauenstein zu gründen. Aufgrund eines fehlenden Sportplatzes, der erst 1933 eingeweiht wurde, wurden die ersten Spiele damals auf einem Truppenübungsplatz in Freudenberg ausgetragen. Erst durch die Gründung der DJK (Deutsche Jugendkraft) auf Initiative der Kirchengemeinde wurde ein Sportplatz in Frauenstein errichtet, den der SVF ebenfalls nutzen konnte. Ende 1933 zählte der Verein, der dem Süddeutschen Fußballverband beitrat und in der II. Kreisklasse Rheingau spielte, bereits 70 Mitglieder. 1933 wurden die beiden Vereine gleichgeschaltet und nahmen unter den Vorgaben der Nationalsozialisten gemeinsam bis zum Jahr 1943 am Spielbetrieb teil, bis dieser kriegsbedingt eingestellt werden musste.

Bereits Ende 1945 wurde der Spielbetrieb nach Kriegsende wieder aufgenommen und der SVF stellte eine Mannschaft in der II. Kreisklasse Rheingau. Nach der Gründung des Hessischen Fußballverbands ging die 1. Mannschaft ab 1948 in der B-Klasse Wiesbaden an den Start. Unter der Führung des Ehrenvorsitzenden Alfred Kremer gelang schließlich 1952 zum 20-jährigen Vereinsjubiläum der Aufstieg in die A-Klasse Wiesbaden, nachdem die 1. Mannschaft zuvor mit einer Statistik von 118:27 Toren und 55:5 Punkten die Meisterschaft in der B-Klasse Wiesbaden errungen hatte. Zeitgleich machte ein gewisser Herbert „Herbel“ Stroh in der C-Jugend erstmals auf sich aufmerksam, als dessen Team ungeschlagener Kreismeister wurde und den 1. Titel im Jugendbereich des SVF erringen konnte.

1956 folgte mit dem Aufstieg in die II. Amateurliga Hessens der bis heute größte Erfolg der Vereinshistorie (damals Liga 4 im deutschen Ligensystem), nachdem die 1. Mannschaft zuvor den 2. Platz in er A-Klasse Wiesbaden hinter den Amateuren des SV Wiesbaden erringen konnte. Nach zwei herausragenden Jahren, die das Team auf dem 3. Und 2. Tabellenplatz in der II. Amateurliga Hessens abschließen konnte, rutschte die Mannschaft in den Folgejahren zunehmend in den Abstiegskampf und musste 1962 den Gang in die A-Klasse Wiesbaden antreten. In der Zwischenzeit hatten sich die Vereinsverantwortlichen um den damaligen Vorsitzenden Alfred Kremer für einen neuen Sportplatz stark gemacht, der 1961 inklusive Vereinsheim eingeweiht werden konnte. Darüber hinaus wurde von einigen erfahrenen Urgesteinen des Vereins (Heinz Meier, Otto Wagner, Alfred Haas, Willi Massmig, Siegfried Bothe) die AH-Abteilung ins Leben gerufen, die 2021 ihr 60-jähriges Jubiläum aufgrund der andauernden COVID-19-Pandemie leider nicht feiern konnte. 1962 endete die zweite Amtszeit des Ehrenvorsitzenden Alfred Kremer (1923 – 2015), bevor der Verein wenige Monate später durch den tragischen Unfalltod seines Nachfolgers Josef Schneider erschüttert wurde, der bei einem Autounfall tödlich verunglückte. Sein Amt übernahm Hugo Eckrich, unter dessen Führung das Vereinsheim 1974 erweitert wurde und die 1. Mannschaft bis 1979 in der A-Klasse Wiesbaden spielte. Durch zwei neue Umkleideräume, eine Duschanlage sowie einen Schiedsrichterraum wurden damals die Grundlagen für eine bessere Infrastruktur des Vereins gelegt, die durch den Bau und die Erweiterung der Flutlichtanlage zwischen 1974 und 1981 ergänzt wurde. Sportlich konnte die 1. Mannschaft zwar in den 1970er Jahren keine Glanzpunkte setzen, dafür errang die Reserve in den Jahren 1970 bis 1975 mit den Vereinslegenden Herbert „Herbel“ Stroh, Richard Schneider, Arno Gaschott, Gerhard „Nick“ Nikolaus, Willi Diehl und Dieter Schneider sechs Mal in Folge die Meisterschaft in der A-Klasse-Reserverunde – ein Erfolg, der für die Ewigkeit halten dürfte!

1981 übernahm schließlich Udo Röther die Geschicke des Vereins, der nach dem Abstieg aus der A-Klasse und dem knapp verpassten Wiederaufstieg im Jahr 1980 (es fehlte lediglich ein Punkt) mit seiner 1. Mannschaft inzwischen in der B-Klasse Wiesbaden an den Start ging. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit stand die 2. Mannschaft als Meister der Reserverunde der B-Klasse Wiesbaden West wieder im Mittelpunkt der sportlichen Erfolge. Die 1. Mannschaft dümpelte hingegen im Niemandsland der Tabelle herum, bis schließlich 1988 endlich lang ersehnte Wiederaufstieg in die A-Klasse Wiesbaden gelingen sollte. Nach der erfolgreichen Relegation, für die Hartmut Freudenberg an die Bodenwaage gelotst wurde, folgte in den darauffolgenden Jahren ein Aufschwung, der mit der Meisterschaft in der Bezirksliga Wiesbaden 1991 und dem damit verbundenen Aufstieg in die Bezirksoberliga Wiesbaden gekrönt wurde. Zeitgleich wurde das Vereinsheim unter der Führung von Udo Röther aufgestockt und mit Hilfe von mehr als 80 ehrenamtlichen Helfern in 6.000 Arbeitsstunden in seine heutige Form gebracht. 1996 übergab Udo Röther, der für seine ehrenamtlichen Verdienste zu Gunsten des Aufbauwerks für Heimatvertrieben und zu Gunsten des SVF mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, den Vereinsvorsitz an Elisabeth Saur, bevor 1997 Willi Diehl 1. Vorsitzender wurde. Die 1. Mannschaft konnte sich auch dank prominenter Unterstützung durch die Ex-Profis Thomas Kroth und Rolf Dohmen im Jahr 1992 in der Bezirksoberliga Wiesbaden behaupten und hielt die Klasse bis zum Abstieg im Jahr 1998. Nach drei vergeblichen Anläufen gelang 2002 pünktlich zur Einweihung des neuen Kunstrasenplatzes der ersehnte Wiederaufstieg in die Bezirksoberliga Wiesbaden. Die Reserve trug ebenfalls zu der positiven Entwicklung des Vereins bei und errang 1990, 1994 und 1999 erneut die Meisterschaft in der Bezirks-(oberliga)-Reserverunde.

Nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Bezirksliga Wiesbaden (2003) krönte das Vorstandsteam um Willi Diehl seine hervorragende Arbeit mit der Doppelmeisterschaft der Aktiven im Jahr 2004 – dem Startschuss für die erfolgreichste Ära in der Vereinsgeschichte, in welcher der Verein von Dr. med. Manfred Krieger gelenkt wurde. Die aktiven Teams eilten daraufhin von Erfolg zu Erfolg und konnten unter der Führung des Duos Werner Orf (Trainer)/Wolfgang Flöck (sportlicher Leiter) diverse Titel und Aufstiege feiern. Während die Reserve nach der erstmaligen Teilnahme im Konkurrenzspielbetrieb in die A-Liga Wiesbaden (2006) und zwei Jahre später in die Kreisoberliga Wiesbaden aufsteigen konnte, wurde die 1. Mannschaft 2008 Meister der Bezirksoberliga Wiesbaden und stieg in die Verbandsliga Hessen Mitte auf. Zeitgleich erlebte die Jugendabteilung unter der Leitung von Andreas Bauer einen unvergleichlichen Aufschwung. Neben diversen Kreismeisterschaften und Kreispokalsiegen in verschiedenen Altersklassen gelang der C-Jugend 2007 der Aufstieg in die Oberliga Hessen Süd, die bis zum Jahr 2009 gehalten werden konnte. Zusätzlich konnten die B-Junioren ebenfalls unter der Leitung von Werner Orf (in Zusammenarbeit mit Andreas Bauer und Stefan Zell) 2010 in die Hessenliga aufsteigen, sodass der SVF zwei Mal in der damals (zweit-)höchsten deutschen Juniorenspielklasse vertreten war. Nachdem die 1. Mannschaft 2009 noch den Kreis- und Regionalpokal gewonnen und erstmals am Hessenpokal teilgenommen hatte, folgte 2010 der Abstieg aus der Verbandsliga Hessen Mitte.

Nach zwei turbulenten Jahren in der Gruppenliga Wiesbaden mit der zweimaligen Teilnahme an der Relegation folgte 2012 der Abstieg in die Kreisoberliga Wiesbaden, bevor die 1. Mannschaft als Meister der Kreisoberliga erneut in die Gruppenliga aufsteigen konnte. Das Team konnte die Klasse allerdings nicht halten und musste 2014 erneut den Gang in die Kreisoberliga antreten, in der unsere Mannschaft bis heute an den Start geht. Im selben Jahr konnte die C-Jugend erneut in die Hessenliga aufsteigen und für eine weitere Teilnahme Frauensteins an der zweithöchsten deutschen Juniorenspielklasse sorgen. Es folgten ein weiterer Aufstieg der B-Jugend in die Verbandsliga Hessen Mitte im Jahr 2019 und der zwischenzeitliche Aufstieg der Reserve in die A-Klasse im Jahr 2018, nachdem diese zuvor bis in die B-Klasse Wiesbaden abgestiegen war.

Nach einem schwierigen Jahrzehnt, in dem auch der SVF mit dem gesellschaftlichen Wandel mangelnder ehrenamtlicher Helfer und zurückgehender Mitgliederzahlen zu kämpfen hatte, fand sich 2019 um den Vorsitzenden Thomas Küpper ein neues Vorstandsteam, das den Verein bisher mit Bravour durch die andauernde COVID-19-Pandemie geführt hat. Neben der Installation einer hochwertigen und energieeffizienten LED-Flutlichtanlage (Projektleiter: ehemaliger Vorsitzender Sascha Dombo) konnte auch das Vereinsheim renoviert werden, sodass die sportliche Infrastruktur alle Voraussetzungen bietet, um künftig auch sportlich wieder Erfolge feiern zu können. Sponsoren und Gönner, die den SVF auf diesem Weg unterstützen möchten, sind jederzeit herzlich willkommen. Wir freuen uns auf die kommenden Jahre und hoffen 2032 zum 100-jährigen Vereinsjubiläum von einem ähnlich guten Vereinsumfeld berichten zu können.

Den gesamten Text zu unserem 90-jährigen Vereinsjubiläum findet ihr auch in dem diesjährigen Veranstaltungskalender der Initiative Frauenstein wieder.

#einorteinteaMEINverein

                                                                                                    SV Frauenstein 1932 e.V.                        Ein Ort. Ein Team. Ein Verein.